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Jan 29

Bericht vom WiW-Treffen am 22.01. beim Jesuiten-Flüchtlingsdienst

  1. Kurze Vorstellungsrunde und Vorstellung der Gruppen und Gruppenansprechpartner
    Die Gruppen arbeiten kontinuierlich und die Hilfe wird gern angenommen. Neue Unterstützer sind in jeder Gruppe willkommen
  1. Kurze Zusammenfassung der Lage in der Halle
  • Die Sporthalle soll noch bis zum 31.03 als Notunterkunft verlängert werden:

– es ist unklar wann die Unterkunft in der Eschenallee eröffnet wird und wer Betreiber ist

  • nach wie vor besitzen die meisten Menschen weder Krankenscheine, Taschengeld noch Fahrkarten
  • einige sind schon 4 Wochen dort, obwohl der Aufenthalt nur einige Tage dauern sollte, teilweise wechseln größere Gruppen der Bewohner (keiner weiß wohin)
  • Verweilzahlen sollten dokumentiert werden
  • Die drei ASB-Mitarbeiter sind bemüht, sprechen verschiedene Sprachen, können aber keine Rechtsberatung, Begleitung, Kinderbetreuung o.Ä. anbieten, haben keine psychosoziale Ausbildung, sind z.T. überfordert (besonders im Fall von Traumatisierung, Krankheit etc.), freuen sich über unsere Hilfe
  • Medizinische Versorgung: unzureichend, es werden dringend Atteste benötigt, damit Beeinträchtigte wegen Unzumutbarkeit in eine andere Unterkunft können
  • Ärztin hat vor Ort Sprechstunde angeboten => so lange Schlange von Personen, dass sie wieder abgesagt hat. Wollte sich auf „ernste“ Fälle beschränken (Anm: auch Personen, die „nur“ Erkältung haben, sind durchaus berechtigt ärztliche Behandlung in Anspruch zu nehmen, zumal auch ernstere Erkrankungen hinter solchen Symptomen stecken können)
  • Vorschlag: einen Raum außerhalb organisieren, Kinderärzte in der Umgebung gezielt ansprechen, sich dafür einsetzten das die Flüchtlinge Krankenscheine bekommen,
  • Anträge und Infos dazu siehe Mail vom Flüchtlingsrat „ Vorgehen bei Unzumutbarkeit wegen Krankheit“
  • Behandlungen bei Medibüro : http://www.medibuero.de/de/Wer_wir_sind/Praktische_Arbeit.html
  • Die Lage ist katastrophal, da hier keinerlei Rechtsgrundlagen oder Standards gelten, das Ehrenamt fängt viel auf und kann z.T. nur das Schlimmste verhindern.
  • Beim LaGeSo stehen viele bis zu 9 Stunden an, werden dann oft wieder weggeschickt
  • Es ist wichtig einzelne Fälle zu dokumentieren, um auch politisch vorzugehen und sich für die Rechte der Flüchtlinge einzusetzen.
  • Einige Anträge zum Thema sind von verschiedenen Parteien bei der BVV gestellt worden (siehe BVV Cha-Wi Seite unter  Drucksachen)
  • Brandbrief schreiben, gemeinsam mit anderen Initiativen
  • Es gibt eine neue Website „Charlottenburg-hilft.de“, die Heime und Ehrenamtliche im Bezirk vernetzen soll! Wird die Tage online gestellt. http://www.uelker-radziwill.de/aktuell/charlottenburg-hilftde-ist-online
  1. Gast: Diana aus der Initiative „Moabit hilft“ berichtet über Amtsbegleitung und beantwortet Fragen zum Thema
  • die Gruppe „Begleitung“ versucht sich in die praktischen und rechtlichen Fragen einzuarbeiten.
  • Material, wie Gesetze, Listen von Initiativen und Beratungsstellen u.Ä. wird bereitgestellt
  • Da ein großer Bedarf an Austausch und Fallbesprechung besteht, sind an den Donnerstagen zwischen den 14-tägigen WiW Treffen offene Treffen vorgesehen.
  1. Aufteilung und Besprechung in den einzelnen Arbeitsgruppen

Bericht der Gruppe Kinder:
Besprechung mit Schülern vom Berggruen-Gymnasium, 11. Klasse (Kontakt: Jara und Berndt Palluch):

– möchten am Wochenende mit den Flüchtlingen (besonders den Jugendlichen) Fußball spielen gehen. Kümmern sich um Ort (Sportverein, TU oder Schule)

Am Montag Besprechung im Unterricht mit engagiertem PW-Lehrer (Tipp: Schüler sollten Sportsachen spenden oder ausleihen!)

– könnten Geld oder Fahrkarten für die Flüchtlinge zu sammeln (ggf. Benefizkonzert?)

– würden einige kostenlose Karten für ihr Kammermusikkonzert bereitstellen

– Die Klasse fährt im Sommer nach Bosnien und Kroatien, falls es jemand unter den Flüchtlingen gibt, der/die mal die Klasse besuchen würde und zum Beispiel über die Balkankriege reden könnte, wäre das toll. Am besten jemand englischsprachiges natürlich.

– Tipp: Jugendclub der Falken in der Schlossstraße (Charlottenburg) hat ein Hip-Hop-Studio (Anm: sehr nett, haben auch schon Flüchtlinge aus Kaiserdamm und Soorstraße eingeladen)

Allgemeine Informationen

Die vordere Halle ist leergeräumt, außer die Gebetsecke, die Spielecke und Bereich in welchem die Kleiderspenden liegen In der Spielecke gibt es momentan Malsachen, Plüschtiere, Bücher und Klötze, alles weitere müssen die Freiwilligen selbst mitbringen

Wir versuchen unter der Woche vormittags ein kleines Programm (durch eine, aber besser zwei oder mehr Personen) auszurichten. Für die nächste Woche sind wir ganz gut aufgestellt, können aber auch noch ein paar mehr Freiwillige gebrauchen. Am Wochenende bietet teilweise die Gemeinde etwas an.

Es gibt Engagierte, die Ausflüge anbieten wollen, was eine gute Idee ist, allerdings gibt es da das Problem der Versicherung. Im Grunde sind immer die Eltern für ihre Kinder verantwortlich (auch in der Halle), deswegen müsste man diese am besten mitnehmen, wenn man das Gelände verlässt

Teilweise wird gemalt und gebastelt, gelesen, wir hatten auch schon Schminke und Perlen dabei oder Jonglierutensilien (Jonglierteller, Diabolos).

Da das Angebot freiwillig ist, ist die Zahl der teilnehmenden Kinder schwankend. Es kann auch sein, dass Familien die Notunterkunft verlassen oder neu hinzukommen. Die meisten sind vom Balkan, einige wenige auch aus Afghanistan oder Syrien. Sie sind zwischen vier und zwölf Jahren alt.