↑ Zurück zu Über uns …

Chronik: Gründung und unser erstes Jahr

WILLKOMMEN IM WESTEND – CHRONIK unser erstes Jahr

Kirsten Goetze hat unser erstes Jahr hier in eine kurzen, persönlichen Chronik zusammengefasst:

 19.05.2013: Pfingstsonntag waren die ersten rassistischen Flyer an den Bäumen. Wurden immer wieder von mir entfernt (so entsetzt über soviel Rassismus und Vorurteile) …

 20.05.2013: Pfingstmontag habe ich meinen eigenen – stümperhaften – Flyer ausgehängt und mich mit dem Cafebetreiber vom „My Cottage“ / Haeselerstr. angelegt. Dort wurden aktiv über 200 Unterschriften gegen das Heim gesammelt und obwohl ich dort Stammkundin war, wollte er meine Pro-Heim Liste nicht auch dort auslegen. Er war leider voller Vorurteile…
– Versucht über versch. Gruppen, Verbände, Politiker Emailkontakt zu bekommen, wer mir in der Situation helfen kann.

 22.05.2013: Integrationsausschuss, u. a. mit erregten Anwohner_innen. Erste Erwähnung des Heims in der Soorstraße

 24.05.2013: Maile u.a. Marlene Cieschinger von den LINKEN mit Infos über Flyer/Unterschriftensammlungen in der Umgebung an. Kontakt zum Flüchtlingsrat – Georg Classen!

 26.05.2013: Gehe zum Frauentreffen der LINKEN – Überlegungen, wer alles informiert und „ins Boot geholt“ werden kann – Info-Offensive

 26.05.2013: Getränke Hoffmann nimmt Gegner – Liste weg / durch Email vom Flüchtlingsrat!

 07.06.2013: Gründung von WiW!

 10.06.2013: erster Flyer von WiW in der Umgebung der Soorstr. verteilt

 12.06.2013: Infoveranstaltung in der Soorstraße
– es kamen an die 200 Menschen; aufgebrachte Stimmung! Verteilten vorher unseren Flyer. Fr. Dolovac / Heimleiterin überfordert. Stimmung konnte – dank der zahlreichen Befürworter- umgekippt werden!

 ab 23.06.2013: trifft sich WiW nun regelmäßig alle 14 Tage

 Juni / Juli 2013: weder das THW noch das buddhistische Zentrum (RIGPA)
unterstützen unsere Arbeit, bzw. sind für die Flüchtlinge offen!

 11.07.2013: Willkommen im Westend auch in Facebook

 13.07.2013: NPD-Tour u. a. am Spandauer Damm mit ca. 300 Gegendemonstrant_innen (erst am Vortag bekannt)
mit Ensetzten erst Fr. nachmittags davon erfahren. Sofort alle möglichen Kontakte (Kirchen, Verbände, Politiker,…) angeschrieben und zur Demo aufgerufen. Rumtelefoniert, wer unsere Demo anmelden kann. Später tat das Felicitas! Das Ganze dauerte bis spät in den Abend; gegen 23 Uhr unseren (von mir aufgesetzten) Flyer noch in den Straßen verteilt. Müde gegen 1 Uhr nachts ins Bett gefallen. Morgens waren schon die Hälfte der Flyer wieder von den Bäumen und Autos ab!!! Oh, meine Nachbarn… Mittags waren dann kaum mehr welche in den Straßen zu finden.
– Demo: Freude über so viele Menschen (Gott sei Dank auch ein paar wenige meiner Nachbarn), vor allem Freude über einen ganzen Kurs aus dem Rigpa!!! Lautstark den NPDlern Paroli geboten!

 ab dem 01.08.13: trifft sich WiW im DIVAN

 Ab dem 07.08.2013: einmal im Monat offener Treffpunkt im Heim – wird gerne von den Anwohnern angenommen

 21.08.2013: Sommerfest, mit Info – Stand von uns. Ein wunderbares Fest, mit vielen Nachbarn und Flüchtlingen! Radiointerview dazu mit Kirsten.

 29.08.2013: Forderungsbrief an Politiker, LaGeSo, u.a.

 10.09.2013: Bürgersprechstunde mit Klaus-Dieter Gröhler im Cafe „My Cottage“. WiW protestiert dagegen mit einem Brief an ihn.

 September 2013: Neue Heimleiterin / A. Murray beendet leider offenes Treffen im Heim

 27.11.2013: Vernetzungstreffen mit verschiedenen Bündnissen aus anderen Bezirken. Viele haben Probleme mit den Betreibern, rassistischen Übergriffen,…

 06.12.2013: Nikolaus mit Kardinal Wölki im Heim

 06.12.2013: Die Gierso GmbH lässt dem Flüchtlingsrat Berlin e.V. durch eine Anwältin kostenpflichtige Unterlassungserklärungen http://www.fluechtlingsinfo-berlin.de/fr/pdf/Seiten_aus_Abmahnung_an_Fluechtlingsrat.pdf zustellen.
– Der Flüchtlingsrat solle sich gegenüber der Gierso vertraglich verpflichten, die zuständige Aufsichtsbehörde LAGeSo Berlin nicht mehr über bekannt gewordene Mängel (hier: fehlende Zimmerschlüssel für die Bewohner, fehlendes Personal, fehlendes Kinderzimmer, fehlende Bewohnerkühlschränke) in der Gierso-Flüchtlingsunterkunft Steglitz zu informieren. Zudem soll er nicht mehr öffentlich behaupten dürfen, dass in den Gierso Unterkünften das „Personal geklont“ werde, in den Duschen heißes Wasser fehle und es in den Unterkünften Ungeziefer gebe. Anlass der öffentlichen Kritik des Flüchtlingsrates war eine Senatsanfrage, in der der Sozialsenator den Eindruck des Flüchtlingsrates bestätigt hatte, dass es in Berliner Flüchtlingsunterkünften bei Heimleitern und Sozialarbeitern immer wieder zu „Personenidentität“ komme:
http://pardok.parlament-berlin.de/starweb/adis/citat/VT/17/KlAnfr/ka17-12406.pdf

Gierso-Mitarbeiterinnen, die an einer Fachtagung der Heinrich Böll Stiftung zur Flüchtlingsunterbringung Ende November 2013 teilnahmen, berichteten anschließend ihrem Chef und unterstellten dem Flüchtlingsrat die angeblich bei einem Gespräch in einer Kleingruppe gefallenen o.g. Äußerungen. Vorausgegangen waren zudem erhebliche Mängel der Unterbringung (fehlende Privatsphäre, keine Zimmerschlüssel, fehlende Kinderbetreuung, fehlende Warmwasserversorgung usw.) in der Gierso Unterkunft Moabit, die die Initiative „Neue öffentlich machte: http://www.fluechtlingsrat-berlin.de/print_news2.php?post_id=662
Der Flüchtlingsrat unterschreibt die Erklärung nicht und beauftragt einen Rechtsanwalt. Die Gierso verklagt daraufhin den Flüchtlingsrat auf Unterlassung.

 10.12.2013: Empörungsschreiben an BMW – angeblich soll das Flüchtlingsheim in der Rognitzstr. schließen, wenn BMW eröffnet

 18.12.2013: WIW, die Nachbarschaftsinitiativen aus Moabit und die Heinrich Böll Stiftung erklären sich solidarisch und weisen das Anliegen der Gierso zurück, den Flüchtlingsrat politisch mundtot zu machen: http://www.fluechtlingsrat-berlin.de/print_pe2.php?post_id=666

 18.12.2013: Verleihung des Integrationspreises an Kirsten vom Bürgermeister Reinhard Naumann (SPD) als Einzelperson, dafür nahm sie 500 Euro entgegen
– kann man vor Aufregung sterben? Nein, ABER fast! Ich habe 3 Nächte vorher wenig geschlafen und bei der Preisverleihung einen Puls von 500 gehabt. Ein echtes Wunder, dass ich nicht umgekippt bin. Aber es war schön, mit meinen Mitstreitern oben zu stehen und den Preis in den Händen zu Halten!

 24.12.2013: Bescherung für die Kinder in der Soorstraße.  Wir verteilten mehrere Stunden lang an jedes Kind eine Weihnachtstüte mit Geschenken und Obst ( vom Preisgeld finanziert)

 Ab Januar 2014: wieder WiW-Treffen in der Behaimstraße

 07.01.2014: Wir spenden dem Flüchtlingsrat etwas von unserem Preisgeld

 08.01.2014: Mündliche Verhandlung und Urteil des Landgerichts Berlin:  Vgl. PE Flüchtlingsrat Berlin v. 6.1.2014: http://www.fluechtlingsrat-berlin.de/print_pe2.php?post_id=668
Die Klage des Heimbetreibers Gierso gegen den Flüchtlingsrat wird abgewiesen!
Das Urteil im Wortlaut: http://www.fluechtlingsinfo-berlin.de/fr/pdf/LG_Berlin_Gierso_anonym.pdf
Die kritischen Äußerungen des Flüchtlingsrates über die Gierso GmBH bei der Tagung der Heinrich Böll Stiftung sind nach dem Urteil des Landgerichts sämtlich vom Grundrecht auf Meinungsfreiheit gedeckt. Die Verhandlung musste in einen größeren Gerichtssaal verlegt werden, damit alle ca. 60 UnterstützerInnen Platz hatten. Wir danken allen, die uns solidarisch unterstützt haben!

 02.02.2014: Redebeitrag von uns / Felicitas zur Otto Grüneberg-Ehrung

 Seit Februar 2014: Versuch der Kontaktaufnahme zur Koordinatorin des ehrenamtlichen Dienstes Carola Gündel – sie hat keine Zeit Termin auszumachen. Immer wieder versucht – leider hat sie nie nicht zurückgerufen.

 06.03.2014: „Runder Tisch“ WiW lädt die Heimbetreiber aus der Soorstr., Rognitzstr. und vom Kaiserdamm zum gemeinsamen Austausch ein.

 08.03.2014: Blumen für die Frauen in der Soorstraße zum Internationalen Frauentag vorbeigebracht; gespendet. Haben sich riesig gefreut!

 13.03.2014: Einladung zur Podiumsdiskussion zur Woche der Brüderlichkeit zum Thema: „Willkommenskultur für Flüchtlinge: Herausforderung für die Kommune und religiöse Gemeinschaften?!“ Intarsiensaal im Rathaus Charlottenburg, Moderation: Bürgermeister Naumann – Kirsten wurde dazu eingeladen

 10.03.2014: Einladung von BMW an Kirsten (von Herrn Naumann vorgeschlagen) – Kirsten nimmt Kinder und Familien aus der Soorstr. und Rognitzstr. mit. BMW in großer Aufregung. Werden im VIP-Bereich betreut und herum geführt. Es gab viel Programm für die Kinder und auch zu Essen gab es reichlich.

 Mai 2014: Endlich Treffen mit der Ehrenamtstelle des Bezirksamts / Frau Gündel und der neu gegründeten „Initiative Flüchtlingshaus Soorstraße“.

 07.06.2014: WiW hat Geburtstag – Feier im Schlosspark Charlottenburg

 21.06.2014: Sommerfest im Heim; mit Info – Stand von uns + Ehrenamtler – wurde wieder ein schönes Fest!

So, das war es für’s Erste – liebe Grüße Eure Kirsten Goetze