Liebe Netzwerkerinnen und Netzwerker,
mit all den neuen Entwicklungen, insbesondere den neu geplanten Notunterkünften in der Poelchau-Schule, dem ICC und der Außenstelle des LAGeSo in der Bundesallee sind derzeit fast alle von uns sehr beschäftigt, vom grippalen Infekt gequält und mehrere der Gruppenverantwortlichen hätten nicht, wie eigentlich vorgesehen, zum üblichen WiW-Ehrenamtsabend kommen können.
Statt dessen schicken wir euch diesmal die Neuigkeiten per Mail in Kurzform (aber mit weiterführenden Links) zu und freuen uns schon, wenn wir uns bei nächster Gelegenheit wieder persönlich in der Eichenallee 51 treffen werden.
Allgemeine Neuigkeiten
* Reaktionen auf den offenen Brief an den regierenden Bürgermeister
Hier gab es ein großes Presseecho bis hin zur Abendschau:
http://www.rbb-online.de/abendschau/7plus/lageso2.html
Journalisten und Journalistinnen fingen an, nachzurechnen, plötzlich wurde über die Kapazität diskutiert und Herr Czaja hat unterdessen mehrfach versprochen, die Kapazität bis Jahresende auf 1000 Menschen pro Tag zu erhöhen.
* Eröffnung des neuen Registrierungszentrums in der Bundesallee
Das befürchtete Chaos blieb aus, die Flüchtlinge kamen in Bussen zur neuen Dependance in der Bundesallee. Es bleibt abzuwarten, ob und wie schnell das Chaos in der Turmstrasse sich legen wird, wo die sogenannten „Altfälle“ noch lange anstehen werden müssen (ca. 5.700 Menschen).
Nach einer kurzen Ortsbesichtigung in der Bundesallee kann man sich nicht vorstellen, dass dort bis zu 1000 Menschen am Tag registriert werden können.
Link zum neuen Ablaufplan hier:
https://netzwerkfluechtlingeberlin.wordpress.com/2015/10/14/registrierungs
verfahren-lagesobundesallee-in-bildern/
* Asylrechtsverschärfung durch den Bundestag verabschiedet
6 Monate in Erstaufnahmeeinrichtungen statt 3, Sach- statt Geldleistungen
(wer soll die organisieren und abrechnen) – und morgen geht es genauso
schnell durch den Bundesrat wie heute durch den Bundestag.
Stellungnahmen zur Anhörung zum geplanten AsylG und Verschärfung AsylbLG usw. am
12.10.15:
http://www.fluechtlingsinfo-berlin.de/fr/asylblg/AsylG_2015.html
Lesenswert und fundiert GGUA und Caritas.
Stellungnahmen zur Anhörung zur geplanten Umverteilung und Amtsvormundschaft für UMF am 12.10.15:
http://www.fluechtlingsinfo-berlin.de/fr/asylblg/AsylG_2015.html
Lesenswert und fundiert SOS Kinderdorf und BUMF.
* Willkommen im Westend bei der Jugenddemokratiekonferenz:
Aus einem Workshop hätte man drei machen können, so groß war das Interesse
der 120 Schüler und Schülerinnen aller weiterführenden Schulen aus dem Bezirk am Thema Willkommenskultur. Drei intensive Stunden, viele Ideen und Impulse – wir hoffen, dass die jungen Menschen einen Teil ihres Engagements in ihre Schulen tragen können.
3 wichtige Termine am Samstag 17.10.:
15.30 Uhr: Demonstration von Moabit hilft:
Rotes Rathaus- Alexanderplatz – Am Neptunbrunnen: ES REICHT !!!!
„MOABIT HILFT“ fordert weitreichende Lösungen von den politisch Verantwortlichen für den katastrophalen Zustand am LAGeSo (https://www.facebook.com/events/747065325422625/)
17.-20.00 Uhr: Strickerinnen für die Lange Nacht des Selbermachens
im Olympiapark und in der Messehalle gesucht, bitte E-Mail an
Kontakt@willkommen-im-westend.de
19.45 Uhr: Lichterkette durch ganz Berlin entlang der Ost-Westachse:
Flüchtlinge Willkommen – Fluchtursacen überwinden – ein Lichtzeichen
setzen (http://www.berliner-lichterkette.de)
Aus der Eschenallee:
(von Mirjam)
Die Kleiderkammer der Eschenalle blinkt – wir konnten die Ziele der letzten Woche erreichen. Nach wie vor arbeiten viele Köpfe an der Umsetzung der externen Sortier- und Lagerstätte, damit möglichst zeitnah wieder Spenden angenommen und dann an die verschiedenen Einrichtungen abgegeben werden können. Wenn wir soweit sind, werden wieder viele helfende Hände gebraucht, die an der Umsetzung und dem Umzug mitarbeiten. Eine Einladung dazu wird rechtzeitig rausgeschickt werden.
Heute hat der Näh- und Bastelworkshop seine Tätigkeit aufgenommen. Soweit ich das beurteilen kann, wurde das Angebot gut angenommen. Ein genauerer Bericht folgt.
Zwei Schulen wollen sich regelmäßig an Projekten und Workshops in der Eschenallee beteiligen. An der Umsetzung wird noch gearbeitet. In der Kleiderkammer haben schon ein paar fleißige Herlfer*innen neue Aufgaben gefunden. In den Herbstferien wird es auch zu einer Zusammenarbeit mit der Kinderbude kommen. Alles weitere folgt.
Nach wie vor möchte ich allen danken, die an der Umsetzung unserer ehrenamtlichen Arbeit mithelfen.
(von Cornelia)
1. Das Deutsch-Team in der Esche hat sein Kurssystem umgemodelt – ab
nächste Woche einfacher, effektiver und niveaudifferenziert. Die
Kurszeiten bleiben dieselben: Montag bis Donnerstag 11.00 – 12.30 Uhr
und 18.30 – 20.00 Uhr.
Wir hoffen, dadurch und durch verstärkte Werbung im Heim der schrumpfenden Zahl der TeilnehmerInnen und dem wachsenden Frust der KollegInnen entgegenzuwirken.
2. Während der letzten sechs Wochen (mein Urlaub inklusive) haben sich bei mir etwa 60 Leute gemeldet, die Deutschunterricht anbieten. Soweit es mir möglich ist, leite ich sie an die Kontake der anderen Unterkünfte weiter, wüsste aber gerne, wo konkret Bedarf ist. Dazu habe ich jetzt Kontakt mit den Maltesern und Ehrenamtlichen in der Messehalle 26 aufgenommen.
(von Jara)
Momentan gibt es keinen akuten Bedarf an regelmäßigen HelferInnen in der Kinderbetreuung. Für Einzelpersonen und besonders auch Familien aus der Gegend ist es jedoch immer möglich, sich sonntags um 14 Uhr vor der Eschenallee 3 einzufinden und sich an dem von den Kirchen organisierten Ausflug zu beteiligen (jetzt im Winter wird
bestimmt an wechelnden Orten gebastelt und gespielt). Das ist eine gute und entspannte Möglichkeit, mit den Flüchtlingsfamilien in Kontakt zu kommen.
Seit unserem letzten Treffen hat sich ein „Event-Team“ gebildet, das sich derzeit über eine eigene Mailingliste organisiert, aber auch bald persönlich zusammensetzen wird. Der Grund waren in letzter Zeit häufig eingehende Angebote von Vereinen, Theatern, Museen und anderen Institutionen, bei denen beispielsweise Eintrittskarten für Geflüchtete (und manchmal Helfende) gespendet werden. Dies bzw. die Besuche zu organisieren und weitere Kontakte zu Kultur- und anderen Einrichtungen aufzunehmen und zu pflegen, hat sich das neue Team vorgenommen. Wer mitmachen möchte, schickt bitte eine Nachricht an kontakt@willkommen-im-westend.de.
Und noch eine DRINGENDE BITTE:
Das Semester hat wieder angefangen und man merkt es deutlich, dass viele Studierende, die in den letzten Wochen und Monaten unermüdlich halfen, weniger Zeit haben und wegfallen. In der Messehalle 26 und im Olympiapark werden dringend weitere Helfer und Helferinnen benötigt, entweder für Schichten im volunteer-planner.org (ganz unten)
oder schlicht für Gespräche mit den Bewohnern und Bewohnerinnen.
Insbesondere in der Glockenturmstrasse (Olympiapark) werden dringend noch weitere
Freiwillige gesucht, die mit den Kindern vor Ort zu spielen.
Ausserdem werden dort Kindersocken und -unterwaesche benötigt. Viele Kinder laufen ohne Strümpfe umher, was bei der kälter werdenden Jahreszeit sicherlich besser zu vermeiden ist.
Schöne Grüße – und vielleicht bis Samstag!
Amei, Cornelia, Jara, Marlene, Mirjam