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1. Minderjährige unbegleitete Flüchtlinge in Charlottenburger Hostel
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WiW wurde von Sozialarbeitern kontaktiert, die in einem Hostel in der Sophie-Charlotte-Straße. 20 unbegleitete minderjährige Flüchtlinge betreuen. Zu Gast sind Dr. Glück vom Zephir e.V. einem der 3 Träger, die dort die Sozialarbeiter stellen und Ulrike Herpich-Behrens (Referatsleiterin Soziale Dienste, Aus– und Fortbildung bei der Senatsverwaltung Bildung, Jugend, Wissenschaft)
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Frau Herpich-Behrens schildert das Verfahren, das unbegleitete minderjährige Flüchtlinge durchlaufen (UMF):
– Erstaufnahme, „Clearingphase“ normalerweise in der Erstaufnahmeeinrichtung in der Wupperstraße in Zehlendorf, besteht aus sozialpädagogischen. Aufnahmegesprächen mit Mitarbeiterin Referat des Senats, Psychologe, Übersetzerin –> erste Einschätzung, ob wirklich Minderjährigkeit vorliegt
– Inobhutnahme, Bestellung (Amts-)Vormund (Familiengericht), Deutschkurse, Willkommensklassen, sozialpädagogische Betreuung in Gruppen
– Nach 3 Monaten Verantwortung auf Jugendämter der Bezirke verteilt
– Hilfeplan, Unterbringung (jedes Jugendamt hat extra Personalstelle, Anschlusshilfen, z. T. spezialisierte Träger, aber auch gemischte Betreuung)
– Ruhen der elterlichen Sorge, Amtsvormund (Steglitz-Zehlendorf) oder auch Einzelvormund
– 2015: 1084 minderjährige Flüchtlinge angekommen, 60% nach Clearing untergebracht, 25% Mädchen, im Moment steigt der Anteil der jungen Männer
– bei Entlassung von Inobhutnahme (wenn Minderjährikeitsüberprüfung scheitert) werden UMF durch LaGeSo untergebracht, EAC ? organisiert aber entsprechende Unterbringung besonders Schutzbedürftiger, wie Schwangeren oder Personen mit besonderen Schwierigkeiten
– Im April 2015 gab es einen Brand im UMF-Erstaufnahmewohnheim Wupperstraße der FSD-Stiftung (siehe rbb-Bericht)
Eine Notunterbringung erfolgte zunächst im Kreuzberger Hostel der FSD-Stiftung. Jetzt sind wieder 60% der Jugendlichen in der Wupperstraße, aber derzeit ist nur die eine Hälfte des Gebäudes wieder nutzbar, der andere Teil des Hauses wird momentan wieder aufgebaut und ist in ca 6 Monaten beziebar, unklar ob dann Nutzung für Wohnungslose oder für UMF
– Schwierig Betreuungsplätze und Gebäude zu finden, Wohnungen anmieten sehr schwer
– UMF, die nicht aufgenommen werden können, wurden jetzt u.a. im Hostel in der Sophie-Charlotte-Straße untergebracht -> Standort zur Vermeidung von Obdachlosigkeit nur bis adäquate Unterbringungsmöglichkeiten gefunden sind: 2 Räume mit je 10 Betten, kein Aufenthaltsraum außer im Eingangsbereich des Hostels, Trägerverbund begleitende Betreuung (2x am Tag und am Wochenende), nur männliche Jugendliche über 14, Dauer von einer Nacht bis drei Wochen.
Bei Jugendlichen handelt es sich immer um “ Besonders Schutzbedürftige“.
Sozialpädagogische Aufnahmegespräche finden statt.
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Herr Glück (Träger. Zephir e.V.):
– hohe Fluktuation, da Jugendliche möglichst schnell zu Clearingplätzen oder auch gleich in stationäre Unterbringung wechseln sollen
– Sozialpädagogische Betreuung: Begleitung zu Ämtern, zu Untersuchungen, Informationen
– Mehrsprachige Teams (arabisch, farsi, serbisch, kroatisch, englisch, französisch)
– Täglich 6 Personen (morgens und abends), Wochenende 6 Personen (Ausflugstag), viel Hilfe der Jugendlichen untereinander
– Mittagessen Catering, dazu 3 Euro für Frühstück/Abendessen
– Noch weiter Familien im Hostel (unklar, ob. Flüchtlinge die vom LaGeSo dort untergebracht sind )
– nur 2 Kochplatten für das ganze Hostel, Kühlschränke im Zimmer, kaufen trotzdem nach Möglichkeit zusammen ein und kochen gemeinsam
– Gesucht: Küchen zum Essen zubereiten, Kleidung organisieren, Spiele, Sportmöglichkeiten organisieren, Orte in derUmgebung erkunden,
– angestrebt: Patenschaften mit OSZ, Zeichnen, Theater, Sport
– Ideen: Schloss 19 ansprechen! Wochenendveranstaltungen der Kirchengemeinden für Kinder /Jugendliche z. B. im Ruhwaldpark ( Kalender!!!), Jesuiten Flüchtlingsdienst (z. B. Räume, Küche)
– Vernetzung mit den Jugendaktivitäten in der Eschenallee
– verabredet: Nutzung der Kleiderkammer in der Eschenallee
– Bitte um weitere Unterstützung um Tagesstruktur aufzubauen für die Jugendlichen
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2. Sommerferienplanung 15.07.- 28.08.
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– Wie weit kann WiW die Kinderbetreuung im Heim (1,5 Stellen) unterstützen?
– Sommergestaltung „Motto Berlin“ vom Haus geplant
– Kennenlernnachmittag am 24.7., 15 – 18 Uhr
– Verschiedene Ideen werden gesammelt. Diese Ideen sind in einem Googledokument zusammengetragen und es wird darum gebeten, die Liste bis zum 11.7. zu vervollständigen. Wer macht was? Bitte Mail an jara@willkommen-im-westend.de oder an Amei@willkommen-im-westend.de https://docs.google.com/spreadsheets/d/1YWY3D_GzdSN16rMZ2nZHrrFxlr6KX1VIdnhrGar77-8/edit?usp=sharing
– BVG Karten? Spende: eventuell Abgeordnetendiäten oder Fraktionsverein der LINKEN möglich
– Stadtführungen für Erwachsene, Kinder
– Frau Wettach vom Jugendclub Café Nightflight in Charlottenburg Nord stellt sich vor und regt Zusammenarbeit mit Eschenallee an. Yvonne Böll kümmert sich darum.