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Anwesende: ca. 140
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Geflüchtete in Charlottenburg-Wilmersdorf:
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– Darstellung der Situation im Bezirk: 3 reguläre Flüchtlingsheime, in denen z. T. Ehrenamt seit langem etabliert ist, in anderen hat ehrenamtliche Arbeit in den letzten Monaten begonnen
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– Notunterkunft und Erstaufnahme Eschenallee: gute räumliche Bedingungen, gute Ehrenamtsstrukturen
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– Notunterkunft ehemaliges Rathaus Wilmersdorf: Nach wie vor werden dort 500 Menschen ausschliesslich von Ehrenamtlichen betreut – kein professioneller Träger oder Sozialarbeiter vor Ort. Großartige Leistung der vielen Freiwilligen bei „Freiwillige in Wilmersdorf“ aber Armutszeugnis für den Senat
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– demnächst ehemaliges Landesbankgebäude Bundesplatz: Aussenstelle des LaGeSo zur Registrierung geplant, ob auch Unterbringung von Flüchtlingen, ist fraglich
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– Schmidt-Knobelsdorf-Kaserne Spandau: Plan: 1000 Menschen in der Kaserne, 700 weitere sollen in Zelten untergebracht werden – Träger ist der gleiche wie in der Eschenallee – dort wird demnächst viel Freiwilligenarbeit gebraucht.
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– Zusätzlich viele Flüchtlinge in Hostels oder überbelegten Wohnungen, um die sich bisher keiner kümmert.
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– Auf der Seite http://willkommen-im-westend.de/?page_id=827 kann man sich informieren, welche Hilfe gerade konkret in welchem Heim gebraucht wird und Ansprechpartner finden.
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Ehrenamt:
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– Insbesondere für die vielen neu Hinzugekommenen wird die Arbeit von Willkommen im Westend am Beispiel Eschenallee beschrieben um ein Beispiel zu geben, was Ehrenamtliche in einem Flüchtlingsheim machen können und wie man sich organisieren kann. Die anwesenden Gruppenverantwortlichen stellen sich vor und berichten aus den Bereichen „Arbeit mit Kindern“, „Bunte Ideen“, „Sport“ und „Kleiderkammer“.
Erwähnt werden, auch von Aktiven, u. a. die Sonntagnachmittage mit den Kirchengemeinden, Stadtführungen, das Opernfest, Besuch bei der Feuerwehr, usw., bei denen alle Beteiligten viel Freude hatten.
Ein schönes Beispiel ist die Zusammenarbeit mit dem Fußballclub Oranje Berlin. Seit Menschen aus der Eschenallee dazugekommen sind, hat der Verein erstmalig auch ein Mädchenteam.
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– Die „Kleiderkammer“ ist zurzeit sehr gut ausgestattet, so dass sie auch die neu vorgesehene Notaufnahme in Spandau unterstützen kann. Am Freitag, dem 04.09. findet ab 11 Uhr eine Spendensortierung statt, für die sich gleich mehrere Anwesende melden. Es werden dafür noch weitere Umzugskartons benötigt.
Am Samstag, dem 05.09., ist ebenfalls ab 11 Uhr eine große Sortieraktion Sommer- gegen Wintersachen vorgesehen, für die sich ebenfalls sofort Helfende bereit erklären.
Geplant ist außerdem ein Einführungstermin für Neue/Interessierte: Do. 10.09., 18 Uhr oder Mo. 14.09., 18 Uhr. Der genaue Termin wird noch bekannt gegeben.
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– Material für eine „Nähgruppe“ ist bereits vorhanden und es gibt bereits Interesse daran.
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– Die am Deutschunterricht Interessierten treffen sich am Freitag (04.09.) um 18 Uhr im Club-Raum der Gemeinde Neu-Westend. Hospitieren bei Kursen ist möglich.
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– Für die Fahrradwerkstatt wird um Spenden gebeten, hier insbesondere um Kindersitze. Lichtanlagen, Ketten, Pedale und andere Einzelteile werden ebenfalls gebraucht, ebenso Werkstatteinrichtung.
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– Gelegentliche Schwierigkeiten bei der Organisation → Bitte um Verständnis, wenn Ehrenamtliche vorübergehend überfordert sind.
Angesichts der zuletzt rapide gewachsenen Anforderungen, sind an manchen Stellen (auch technische) Verbesserungen notwendig. Wir arbeiten daran und freuen uns über Neue, die bei der Orga unterstützen können..
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Verschiedenes:
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– Auf Nachfragen erklärt Amei die rechtliche Situation Geflüchteter, insbesondere auch die Wohnsituation. Ein großes Problem ist die Lage auf dem Wohnungsmarkt.
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– Thema Geflüchtete ohne Unterkunft: eine Anwesende berichtet von ihren Erfahrungen und von Gruppen, die sich bemühen, Menschen „aufzusammeln“ und Plätze zu vermitteln.
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– Stadtmission und Bahnhofsmission brauchen zurzeit auch dringend Spenden und bitten darum, nicht vergessen zu werden.
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– Ein Mitglied der ersten Stunde von Willkommen im Westend berichtet von seinen Erfahrungen in der Flüchtlingsarbeit, aber auch vom Montag vor dem LAGeSo (Polizeieinsatz). Eine Betreuung der Helfenden, wie sie beispielsweise inzwischen „Moabit hilft“ anbietet, wäre zu überlegen.
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– Als Flüchtlingsinitiative widmen wir uns nicht nur der direkten Hilfe für die Geflüchteten, sondern sind auch daran interessiert, unsere Erfahrungen weiterhin auch gesellschaftlich und politisch einzubringen. Von Anfang an bestehen enge Kontakte mit dem Flüchtlingsrat, dem Jesuiten Flüchtlingsdienst, Pro Asyl und anderen Organisationen, ebenso wie zu Bezirksverordneten, von denen einzelne auch mitarbeiten.
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– Zurzeit gibt es nur in einem Heim im Bezirk Internetzugang für die dort Wohnenden, obwohl dies inzwischen zu den Standards gehört. Kontakte zu Initiativen, die bereits anderswo freies Wlan zur Verfügung gestellt haben bestehen und wir werden konkret um Unterstützung anfragen.