Kürzlich bekamen wir eine Mail, aus der ich hier gerne zitieren möchte:
Nun zu meinem eigentlichen Thema. Der Name „Willkommen im Westend“ ist unglücklich gewählt. jedem echten Westender „rollen sich die Fußnägel“ bei der Bezeichnung. Ich muss daraus schließen, das Sie alle zwar sehr engagiert, aber eben doch nicht von hier sind. IM Westend (Betonung auf der zweiten Silbe) ist man, wenn man krank am Spandauer Damm liegt. Wohnen tun wir IN WESTEND, betont auf der ersten Silbe. So spricht und schreibt schon seit mindestens 80 Jahren unseren Stadtteil, eben anders als z.B. in Frankfurt.
Was kann man dazu sagen?
Eigentlich nur: „Erwischt“. Es engagieren sich viele „alte Westender“, aber gegründet wurde die Initiative tatsächlich hauptsächlich von Zugereisten, also innerberliner oder innerdeutschen „Migranten“, die „erst“ seit 10 oder 20 Jahren hier leben und nicht schon in der 4. Generation, wie die nette Mailschreiberin. Ich selbst bin seit 4 Jahren hier und empfinde diese Arbeit gerade als wunderbare Integrationshilfe – nicht nur für die geflüchteten Menschen, sondern vor allem für mich! Dieser Kiez erschien mir anfangs so gesetzt und leblos, ich brauchte immer meine Packung Kreuzberg oder Neukölln, um das Gefühl zu haben in Berlin zu sein – und das hat sich radikal geändert. Westend ist bunt und vielfältig, es leben hier enorm viele weitgereiste oder auch ortsfeste Menschen mit einem weiten Horizont und ganz viel Herz – es ist wunderbar, diesen Menschen durch die gemeinsamen Aufgaben in den Flüchtlingsheimen zu begegnen. Ein unerwartetes Geschenk – weil ich versuchen wollte anderen das Ankommen zu erleichtern, fühle ich mich selber zunehmend zuhause in Westend :-).
Und was machen wir jetzt mit dem Namen? Ich glaube, wir betonen einfach auf dem ersten Wort, also das Willkommen und ob das nun in oder im Westend ist, spielt da vielleicht nicht die Rolle…